Fem. Plattform Wirtschaftsethik

Liebe zur Freiheit - Hunger nach Sinn. Flugschrift über Weiberwirtschaft und den Anfang der Politik

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Stellungnahme der Feministischen Plattform Wirtschaftsethik

(Februar 2000)

 

Liebe Frauen,

zunächst einmal möchten wir Ihnen/ Euch gratulieren für die Idee und Gestaltung der Präsentation der Flugschrift im Internet.

Wir, das ist die Feministische Plattform Wirtschaftsethik - FPWE -, der Frauen aus unterschiedlichen Arbeitszusammenhängen aus Kirche und Wissenschaft angehören. Gegründet wurde die FPWE während einer Tagung in der Evangelischen Akademie in Iserlohn. Gründungsorganisatorin war Dr. Sabine Plonz.

Bereits bei der ersten Tagung der FPWE ging es um die Idee und Konzeption der Weiberwirtschaft. Und auch bei der letzten Sitzung des Arbeitskreises, der inzwischen beim Frauenreferat der EKvW angesiedelt ist, ging es um das Projekt 'Liebe zur Freiheit, Hunger nach Sinn'.

Dieses sind unsere Eindrücke nach der ersten Lektüre und einer anregenden Diskussion:

In dieser intensiven Form ist die Bedeutung der Beziehungsarbeit bei der Diskussion um eine Definition des Begriffs Arbeit noch nicht hervorgehoben worden. Auch die Reduzierung des Geldes auf seinen Zweck - der Funktion als Tauschmittel - ist zu begrüßen.

Als problematisch werden die Aussagen zur Mutter-Kind-Beziehung empfunden. Der Arbeitskreis lehnt die Hauptaussage und Prämisse des Modells der Weiberwirtschaft ab, dass die alleinige Verantwortung bei den Mütter liegt. Das die Väter von ihrer gleichberechtigten Verantwortung wie Teilhabe ausgeschlossen werden sollen, erscheint uns falsch. Ebenso hinterfragen wir kritisch die Aussagen zur vaterlosen Gesellschaft. Kinder brauchen Vorbilder - auch männliche.

Generell ist festzustellen, dass die Verfasserinnen einen – unseren Erachtens - konservativen Wertekatalog heranziehen und sich daran orientieren (Pflege, erhalten, Sauberkeit, ein Heim schaffen).Diese werden mit holzschnittartigen, geschlechtsspezifischen Rollenzuweisungen verbunden. Dieses ist - um mit Adorno zu besprechen - die Rekonstruktion des weiblichen in einer männlichen Gesellschaft. Das hatten wir doch schon!

Auch die Rolle der Tanten bzw. der Ansatz zur gegenseitigen Wertschätzung der Frauen untereinander orientiert sich an konservativen Werten. Das Modell der Weiberwirtschaft vernachlässigt den historischen Kontext der Frauen und die politischen Einflussfaktoren der Vergangenheit, Gegenwart und in der Zukunft.

Wir werden in unserer Gruppe den Diskussionsprozess fortsetzen. Für Hinweise und Rückmeldungen seitens der Verfasserinnen sind wir offen und dankbar.

Noch eine persönliche Anmerkung: Unsere Gruppe besteht aus haupt- und ehrenamtlichen Frauen, Müttern von Söhnen und Töchtern sowie Nicht-Müttern und Tanten zwischen 25 und 62 Jahren.

Mit freundlichen Grüßen aus Dortmund

Martina Dröttboom

FPWE - Geschäftsführung.

 

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