Liebe zur Freiheit - Hunger nach Sinn. Flugschrift über Weiberwirtschaft und den Anfang der Politik
|
|
Zehn An-Gebote für die freiheitsliebende Frau
Die weibliche Freiheit ist nicht identisch mit der Freiheit des Mannes und unabhängig von ihr, weshalb sie nicht mit Männern auszuhandeln ist. Die Freiheit der Frau entsteht im weiblichen Kontext und wirkt unmittelbar auf ihn zurück. Sie ist die Frucht bewusster Entscheidungen und will immer wieder neu errungen werden. Daraus folgt:
1. Du wirst „ich“ sagen, um an die Wurzeln Deines eigenen Begehrens zu gelangen.
2. Du wirst zu Deinem Begehren stehen und es verantworten.
3. Du wirst nichts an die Stelle GOTTes setzen, auch keinen Mann.
4. Du wirst Deine Freiheit mit anderen Frauen verhandeln, an erster Stelle mit Deiner eigenen Mutter.
5. Du wirst Frauen suchen, die Deinem Begehren gewachsen sind.
6. Du wirst die Freiheit der anderen respektieren und lieben.
7. Du wirst die Unterschiede zwischen den Geschlechtern beachten und weder Männerfeindschaft noch Haß auf Feministinnen schüren.
8. Du wirst die Unterschiedlichkeit der Frauen wahrnehmen, sie schätzen und nutzen, um am (momentanen) Mehr der anderen zu wachsen und damit gleichzeitig deren Autorität zu stärken.
9. Du wirst für die empfangenen Werte (wenn möglich auch öffentlich) Dankbarkeit zeigen und den Austausch Deinerseits fortsetzen, so daß die Werte unter weiblichen Vorzeichen zu zirkulieren beginnen.
10. Du wirst von keinem Herrschaftssystem und keiner Gesellschaftsordnung die Freiheit als Geschenk erwarten, sondern aktiv förderliche Bedingungen des Zusammenlebens aushandeln und notfalls erkämpfen.
(Aufgeschrieben von Angela Repka in Anlehnung an das Buch der Mailänder Philosophinnen „Wie weibliche Freiheit entsteht“ (1987) und den Vortrag von Luisa Muraro „Freiheit lehren“ im Sommer 2002 in der Ev. Akademie Arnoldshain)
|