In: »Innovative«, Zeitung des nordelbischen Frauenwerks, Nr. 15, Mai 2006
Antje Schrupp sieht Sinn und Erfolg der bisherigen Frauenbewegung nicht nur in den erweiterten Möglichkeiten und Rechten für Frauen, sondern in der Freisetzung und Bewusstwerdung des »weiblichen Begehrens«. Wer sich diesem Wort länger aussetzt, wird überrascht sein über die Fülle positiver Assoziationen. Gegeben hat es weibliches Begehren immer, allerdings lange begrenzt durch starre Verhaltensmuster, deren Überschreiten ein »sie tut das, obwohl sie eine Frau ist« mit sich brachte. Das hat sich gewandelt. Doch Begehren ohne Orte, an denen mit anderen darüber verhandelt werden kann, verpufft. Verhandeln bedeutete, auch Konflikte auszutragen. Die Freiheit zu haben, das zu tun, macht die Veränderung aus.
… Diskussionsstoff zu den Themen »Vorbilder«, »Begehren«, »Werte«, »Frauenbewegung gestern und heute«, gerade, wenn es in gemischten Gremien um diese Themen geht, wenn sich in Diskussionen pauschale Bewertungen mischen. Allerdings: Die Bücher lesen sich nicht einfach so weg. Aber wie sagte Ina Prätorius auf dem Kirchentag so verlockend: Denken macht glücklich!
Sabine Simon