Klaus Schmeh: Planaten und Propheten, Alibri. 170 Seiten. 14 EUR
Warum Astrologie und Wahrsagerei nach den Kriterien rationaler Wissenschaft nicht funktionieren, wird in diesem Buch nachgewiesen: Anhand zahlreicher Beispiele zeigt der Autor auf, dass etwa zutreffende Vorhersagen sich meist als statistische Zufallstreffer erweisen oder dass Astrologen aus dem Verhalten und den Reaktionen ihrer Klienten genügend Informationen herauslesen können, auch ohne auf die Sterne zurückgreifen zu müssen. Von Nostradamus bis Elisabeth Tessier werden dabei detailliert Methoden hinterfragt und abgeklopft. Das ist in der Zusammenstellung durchaus informativ, wenn auch nicht ganz neu. Allerdings geht Schmeh, der auch in der »Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften« aktiv ist, selbst von einer nicht hinterfragten Prämisse aus: dass nämlich kritisches, logisches Denken die einzig legitime Form der Erkenntnis sei. Erfahrungs- und Beziehungswissen zum Beispiel akzeptiert er nicht als relevante Quelle von Einsichten, und alles, was nicht universale Gültigkeit beanspruchen kann, hat für ihn keine Relevanz. Das Buch ist daher vor allem geeignet, Skeptiker in ihrer ohnehin kritischen Haltung gegen alles Esoterische zu bestärken. Weniger wird es ihm gelingen, auch diejenigen zu überzeugen, die im Übernatürlichen und Übersinnlichen etwas suchen, das über Logik und Rationalität gerade hinausgeht.
In: Publik Forum, 6.4.2007