Ruth Pfau ist eine Ärztin und katholische Ordensschwester, die seit 1960 in Pakistan arbeitet und dort den Kampf zuerst gegen Lepra und später auch gegen Tuberkulose vorangetrieben hat. In diesem Buch erzählt sie von ihrem Leben und davon, wie islamistische Ideologien, politische Korruption, aber auch westliches Unverständnis für die Gegebenheiten vor Ort ihre Arbeit erschweren. Der Text basiert auf mündlichen Erzählungen, die Michael Albus, ein mit Pfau befreundeter Journalist und Theologe, mitgeschnitten und transkribiert hat. Daher hat das Buch keine wirkliche inhaltliche Struktur, verschiedene Erinnerungen und Episoden stehen mehr assoziativ nebeneinander. Die extrem subjektive Schilderung hat durchaus ihren Reiz, macht sie doch Personen und Begebenheiten plastisch und anschaulich. Allerdings wirkt das Geschilderte dadurch teilweise anekdotenhaft, es gibt auch zahlreiche Redundanzen. Erläuternde Informationen über Geschichte und soziale Entwicklung Pakistans wären manchmal nützlich gewesen.
Ruth Pfau: Und hätte der Liebe nicht, Herder. 220 Seiten. 17,95 Euro