Bettina Haindinger/Käthe Knittler: Feministische Ökonomie. Mandelbaum. 168 Seiten. 12 €
Die herkömmliche Wirtschaftswissenschaft ist spätestens seit der Finanzkrise in Verruf geraten, schließlich haben sich zahlreiche ihrer Annahmen und Prognosen schlicht als falsch erwiesen. Ein Teil des Problems ist dabei auch die Geschlechtsblindheit der Volkswirtschaftslehre. Sie betrachtet in aller Regel nur den über Geld und Markt vermittelten Bereich der Ökonomie und setzt den mindestens ebenso großen Bereich der unbezahlten Arbeit, zum Beispiel in Privathaushalten oder im Ehrenamt, als irgendwie sich von selbst regelnd voraus. In diesem Bändchen zeigen die Autorinnen, dass Ökonominnen bereits seit dem 19. Jahrhundert auf diesen grundlegenden systematischen Fehler hingewiesen und andere Modelle entwickelt haben, was mit heutigen Ansätzen feministischer Forschung oder politischem Aktivismus wie etwa der „Care-Revolution“ fortgesetzt wird. Für alle, die einen Einstieg in die vielfältigen Ansätze feministischer Ökonomie suchen, vermittelt dieses Buch einen prägnanten und gut verständlichen Einstieg.
in: Publik Forum, 3/2015