Johannes Czwalina/Clemens Brandstetter
Vom Glück zu arbeiten
Frankfurter Allgemeine.
216 Seiten, 29,90 €
In die neueste Reihe von Publikationen wirtschaftsliberaler Meinungsmacher, die sich von klassischem kapitalistischem Denken verabschieden und dafür werben, wieder mehr über die Sinnhaftigkeit und Allgemeinverträglichkeit des eigenen Tuns nachzudenken, reiht sich auch dieser Band ein. Aufgeschreckt von den jüngsten Finanzkrisen plädieren die Autoren dafür, den Arbeitsbegriff weiter zu fassen, als er unter neoliberaler Ägide geworden ist. Sie gehen sogar soweit, vorsichtig ein bedingungsloses Grundeinkommen in Erwägung zu ziehen. Die Erkenntnis, dass Arbeit mehr ist als Erwerbsarbeit und dass auch Familienarbeit und gemeinnütziges Engagement volkswirtschaftliche Bedeutung haben, ist nun allerdings nicht ganz neu. Wer der Verwertungslogik einer „Human-Ressources“-Optimierung schon länger kritisch gegenüber steht, wird hier nicht viel Neues finden. Offenbar soll das Buch aber vor allem marktgläubigen Führungskräften ein anderes Denken nahebringen. So gesehen ist es ein lobenswerter Versuch.