Agnes Barmettler u.a.: Erzähl mir Labyrinth. 20 Jahre Labyrinthplatz Zürich. Christel Göttert 2011, 250 Seiten. 25 €
Labyrinthe im öffentlichen Raum, meist von Frauen initiiert und gestaltet, sind inzwischen vielerorts zu finden. Das erste dieser Art entstand vor zwanzig Jahren in Zürich, auf einem ehemaligen Kasernengelände. Einige Frauen hatten das Projekt im Zuge der 700-Jahr-Feiern der Stadt vorgeschlagen und konnten es mit städtischer Unterstützung realisieren. In diesem Band mit vielen farbigen Fotos erläutern die Initiatorinnen ihr Konzept, erzählen von Begegnungen und Diskussionen. Dabei wird deutlich, dass es hier um eine politische und kulturelle Intervention geht. Die Schweizer Labyrinthbetreiberinnen verstehen sich als „öffentliche Hausfrauen“, die sich dem Pflanzen und Ernten, dem Wohnlichmachen von Räumen und der Pflege von Beziehungen widmen, etwa zu den Anwohnerinnen und Anwohnern, den Randständigen, die dort ihre Tage verbringen, zu Durchreisenden. Das Buch enthält Beiträge zur historischen Bedeutung von Labyrinthen, reflektiert die Arbeitsweise des Projektes und es gibt sogar ganz praktische Anleitungen.
In: Publik Forum Nr. 17/2015