Buch Weiberwirtschaft

Liebe zur Freiheit - Hunger nach Sinn. Flugschrift über Weiberwirtschaft und den Anfang der Politik

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Andrea Günter, Ina Praetorius, Ulrike Wagener:

Weiberwirtschaft weiterdenken. Feministische Ökonomiekritik als Arbeit am Symbolischen.

(Edition Exodus, Luzern 1998, 200 Seiten, 36 Mark)

kann bestellt werden bei www.frauenliteratur.de

 

Wenn vom Thema "Frauen und Wirtschaft" die Rede ist, dann entsteht häufig der Eindruck, beides habe nicht viel miteinander zu tun: Frauen stünden am Rande des Arbeitsmarktes, müßten sich erst einmal einen gleichberechtigten Zugang zu Wirtschaftsstrukturen erkämpfen, etc. Die Autorinnen dieses Buches gehen das Thema von der anderen Seite an: Wenn Wirtschaft nicht nur durch Geld vermittelter Tausch ist, sondern "alle Maßnahmen zur Deckung der Bedürfnisse der Menschen" umfaßt - so die Definition von Ina Praetorius - dann stehen Frauen nämlich mitten im Zentrum von "Wirtschaft".

Die Aufsätze in diesem Band bieten keine konkreten Lösungsvorschläge für aktuelle Probleme, sondern entfalten eher eine neue Methode der Wirtschaftskritik - und probieren sie an einigen Beispielen (etwa dem Sozialwort der Kirchen) aus. Sie dokumentieren den Fortgang einer Diskussion, mit der eine Projektgruppe feministischer Ethikerinnen und Theologinnen vor vier Jahren bereits mit einem ersten Band "Weiberwirtschaft" an die Öffentlichkeit gegangen ist.

Eine klare Absage wird dabei dem Versuch erteilt, die Probleme der "Männerwirtschaft", ihre soziale Ungerechtigkeit und ihre Gefährdung der natürlichen Lebensgrundlagen, durch die Forderung nach mehr "Verweiblichung" zu heilen: Mami wird's eben nicht richten - weder durch mehr karitatives Bürgerengagement, noch durch einen höheren Frauenanteil in der Industrie und auch nicht als "fürsorglicher" Wohlfahrtsstaat - solange Papi Geldkapitalismus weiter der Maßstab ist. "Weiberwirtschaft" funktioniert nur, wenn sich Frauen von den männerzentrierten Selbstverständlichkeiten der üblichen "Wirtschaftsdiskussionen" lösen, denn erst dann können sie etwas Neues, Authentisches zum Thema sagen. Was sie dann sagen, bleibt abzuwarten.

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