Aspekte des demografischen Wandels
Vortrag am 8.10.2011 bei einer Konferenz des Waiblinger Frauenrates
Vor hundert Jahren schrieb die US-amerikanische Feministin Charlotte Gilman Perkins eine Art „Macchiavelli für Frauen“. Die Protagonistin ihres Buches, Benigna Macchiavelli, ist eine junge Frau, die – klugerweise – bereits über ihr späteres Alter nachdenkt. Und zwar so:
„Ich werde mein Leben vom Ende her rückwärts planen“, so überlegt sie, „das heißt vom Alter: Was will ich um mich und hinter mir haben, wenn ich alt bin? … Gesundheit war die Hauptsache. Immer fit bleiben, damit man mit siebzig noch rosig und rüstig und munter ist – bestimmt ein vernünftiger Vorsatz. Und außer Gesundheit braucht jeder alte Mensch Geld. Ich werde mein eigenes Geld haben, beschloss ich, und zwar genügend. Und ein Heim, ein eigenes Zuhause… Was noch? Freunde. Die sind beinahe das Allerwichtigste. Ich habe erlebt, wie alte Leute darüber jammern, dass sie keine Freunde mehr haben, dass die meisten ihrer alten Freunde nicht mehr da sind. Wenn man das hört, könnte man denken, Freunde bekäme man, wie Geschwister, nur einmal im Leben. Aber das wäre so, als könnte man auf einem Acker nur einmal säen und ernten. Ich habe vor, mir immer wieder neue Freunde zu pflanzen, wie Erbsen und Mais, so dass immer wieder welche nachwachsen. Eine eigene Familie? Da würde ich keine Pläne machen. Wenn sie kommt, dann kommt sie – ich plane zur Sicherheit mein Leben ohne sie. Es gibt immer einen bestimmten Prozentsatz unverheirateter Frauen – komisch, dass Mädchen das nie einkalkulieren. Was weiter? Was für ein Typ einer alten Frau will ich werden? Vor allem wollte ich eine Frau von einer gewissen Bedeutung werden. Ein Plus, kein Minus. … Eine Art »weise Frau« – klug und praktisch. Eine Frau, zu der die Leute kommen, wenn sie Hilfe brauchen. »Ach, da fragen wir einfach Benigna Machiavelli, die weiß schon, was da zu machen ist« – so ungefähr müssten die Leute von mir sprechen.“
Damit sind wir schon mitten im Thema. Sie haben mich bei der Vorbereitung zu dieser Konferenz heute gefragt, welches denn meine Prognosen für das Jahr 2030 wären. Ehrlich gesagt, ich habe keine. In der Demografiedebatte wird für meinen Geschmack etwas zu viel mit Prognosen gearbeitet, so als könne man anhand von statistischen Zahlen vorausberechnen, was die Zukunft bringt. Ich sehe das anders. Die Zukunft ist kein unausweichlicher Ablaufplan, sondern sie hängt davon ab, was wir hier und heute machen. Wir sind es, die die Zukunft gestalten.
Wie wollen wir also die Zukunft gestalten, angesichts der Tatsache, dass sich der Altersdurchschnitt der Bevölkerung nach oben verschieben wird?
Frauen müssen sich unbedingt an diesen Diskussionen beteiligen und gehört werden. Sie stellen den größten Anteil an älteren Menschen, und sie sind diejenigen, die – aufgrund der historischen Arbeitsteilung – mehr Erfahrung haben mit dem Zusammenleben in Generationen. Sie sind diejenigen, die die Kinder nicht nur bekommen, sondern sich auch hauptsächlich um sie kümmern, und trotz gegenteiliger Absichtserklärungen hat sich daran noch nicht viel verändert. Sie sind auch diejenigen, die überproportional in Berufen vertreten sind, die sich mit der Fürsorge für hilfsbedürftige Menschen beschäftigen. Und – und das ist meiner Ansicht nach der wichtigste Punkt – sie sind diejenigen, denen es schon einmal gelungen ist, Stereotype Menschenbilder zu verändern. Nämlich das der Frauen.
Früher gab es auch von Frauen viele Klischees. Frausein galt gewissermaßen als Handycap. Man sagte zum Beispiel: „Sie kennt sich mit Chemie aus, obwohl sie eine Frau ist“. Das ist Dank der Frauenbewegung passé, heute wissen wir, dass Frauen im Prinzip alles können, es kommt eben auf die einzelne Frau an.
Über alte Menschen sprechen wir aber noch ganz ähnlich, sagen zum Beispiel: „Er war letztes Jahr in China, obwohl er schon 80 ist“. Das ist also ganz ähnlich. Das Alter sagt nichts über die einzelne Person aus, ebenso wenig wie das Frausein etwas über eine konkrete Person aussagt. Gleichzeitig sind aber solche Dinge – dass jemand eine Frau ist, dass jemand 80 Jahre alt ist – nicht unwichtig. Sie haben eine Bedeutung in gesellschaftlichen Prozessen, und sie müssen berücksichtigt werden, wenn wir darüber verhandeln, wie wir unser Zusammenleben organisieren möchten. Aber eben nicht in Form von Stereotypen, sondern in Form von „interkulturellem Wissen“. Unsere Vielfalt und unsere Unterschiede sind eine gesellschaftliche Ressource, die wir fruchtbar machen können – wenn wir uns füreinander interessieren, wenn wir das Anderssein der Anderen nicht für eine Bedrohung der eigenen Identität halten, sondern für eine Bereicherung.
Wie soll also die Gesellschaft im Jahr 2030 aussehen? In was für einer Welt, in was für einer Stadt wollen wir dann leben? Ich möchte das heute anhand der Punkte von Benigna Macchiavelli durchbuchstabieren, denn ich finde, sie sind immer noch eine gute Zusammenfassung der wichtigsten Aspekte, auf die es dabei ankommt. Um gut und glücklich alt werden zu können, braucht man, so sagt sie:
- Gesundheit, 2.Geld, 3.ein eigenes Zuhause, 4.Freunde und Freundinnen, 5.Unabhängigkeit von klassischen Familienstrukturen und 6.eine angesehene gesellschaftliche Position.
Zum Punkt 1, Gesundheit:
Dazu müssen wir uns erst einmal vergegenwärtigen, dass der demografische Wandel, den wir zurzeit miterleben, die Folge von äußerst erfreulichen Entwicklungen ist – nämlich einer deutlich gestiegenen Lebenserwartung. In den westlichen Industrienationen erreichen heute 90 Prozent der Menschen ein Alter zwischen 60 und 88 Jahren. Das hat es während der gesamten Menschheitsgeschichte noch nie gegeben.
Früher starben die meisten Menschen, bevor sie überhaupt alt wurden – an Unfällen, unheilbaren Krankheiten, bei Geburten und so weiter. Heute ist das nicht mehr so – und darüber sollten wir doch wohl zunächst einmal freuen. In Afrika zum Beispiel ist die Hälfte der Bevölkerung jünger als 16 Jahre. Das liegt nicht daran, dass Frauen in Afrika so viel mehr Kinder bekommen als in Europa. Es liegt daran, dass in Afrika kaum ein Mensch es schafft, alt zu werden. Und wir wollen uns ernsthaft darüber beklagen, dass es bei uns anders ist?
An dieser Stelle nur ein kleiner Einschub: Das Gebärverhalten der Frauen hat, obwohl so viel darüber diskutiert wird, kaum etwas mit dem demografischen Wandel zu tun. Eine höhere Lebenserwartung führt ganz zwangsläufig dazu, dass weniger Kinder geboren werden – einfach, weil ein größerer Anteil der Bevölkerung gar nicht mehr im gebärfähigen Alter ist. Also sinkt die Zahl der Geburten pro 1000 Einwohnerinnen und Einwohner, also die Geburtenrate. Die Fertilitätsrate hingegen, also die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau, ist seit 35 Jahren stabil, bei ca. 1,5. Nach neuesten Studien steigt sie in letzter Zeit wieder leicht an.
Aber zurück zur Gesundheit. Es gibt nämlich noch eine zweite gute Nachricht: Die Menschen werden heute nicht nur älter, sie sind auch länger gesund und fit. Die heute 70-Jährigen sind im Schnitt fünf Jahre „jünger“, als die 70-Jährigen ihrer Elterngeneration. Über 80 Prozent der über 70-Jährigen sind zu einer völlig selbstständigen Lebensführung in der Lage. Pflegebedürftigkeit betrifft vor allem die Hochaltrigen, also die über 90-Jährigen.
Natürlich wäre es Unsinn, zu leugnen, dass die körperliche „Funktionstüchtigkeit“, wenn man so will, im Alter tendenziell nachlässt – wenn auch im Übrigen nicht in einer geraden abfallenden Linie, sondern mit Schwankungen, mit Höhen und Tiefen. Aber das ist ein kleiner Preis angesichts der Alternative: jung zu sterben.
Realistisch gesehen bedeutet das allerdings: Wir müssen unsere gesellschaftlichen Strukturen darauf einrichten, dass nicht Menschen körperlich zu 100 Prozent fit sind. Wir können nicht länger so tun, als gäbe es auf der einen Seite die „Normalen“ und Gesunden, und auf der anderen Seite die „Sonderfälle“, die Rücksicht und Hilfe benötigen. Hilfe zu benötigen bei der einen oder andern Sache wird zunehmend normal – dies ist ein kulturelles Lernen, das gar nicht so einfach ist.
Ich will Ihnen dazu ein Beispiel erzählen. Ich fuhr im Sommer am Main entlang mit dem Rad, und vor mir ging ein Mann auf dem Radweg. Ich klingelte in der Ansicht, er würde das hören und den Weg frei machen. Das tat er aber nicht – und beinahe wären wir zusammengestoßen. Als ich auf seiner Höhe war, habe ich gemerkt, dass er taub oder schwerhörig war – und mich eben nicht gehört hatte.
Das ist so ein Fehler, den ich meine: Ich war davon ausgegangen, dass „normale“ Menschen, die in der Gegend herumspazieren, gefälligst hören können müssen. Diese Vorstellung können wir uns in einer älteren Gesellschaft nicht mehr leisten, wir müssen lernen, mögliche Gebrechlichkeiten einzukalkulieren – die der anderen ebenso wie unsere eigenen.
Man versucht das Phänomen derzeit damit in den Griff zu bekommen, dass man Menschen verschiedener Altersstufen in Kategorien einteilt. Von den „jüngeren Alten“ und den „älteren Alten“ haben Sie sicher schon gehört. Eine etwas differenziertere und lustigere Einteilung ist die in die so genannten „Gogos, Slowgos und Nogos“. Also in Menschen, die noch alles gut können, in solche, die schon etwas langsamer sind, und die, die nichts mehr können.
Aber das ist falsch. Ein Mensch, der schlecht hört, kann aber dennoch gut zu Fuß sein. Wir alle sind letztlich in manchen Bereichen Gogos, in anderen Slowgos und in wieder anderen Nogos. Vor allem, wenn wir das nicht nur auf die körperliche Befindlichkeit beziehen, sondern auch auf geistige und andere Fähigkeiten.
Wir müssen lernen, in anderen Worten, lernen, dass Selbständigkeit und Abhängigkeit keine Gegensätze sind.
Punkt 2: Das Geld
Oft wird gesagt, die vielen alten Leute würden unsere Sozialsysteme belasten. Das ist, man muss es mal so deutlich sagen, Quatsch. Denn durch die Veralterung der Gesellschaft verlängert sich sogar – eigentlich – der prozentuale Anteil an Lebenszeit, in denen Menschen aktiv am Leben teilnehmen und etwas zum Allgemeinwohl beitragen können. Wenn wir mal grob davon ausgehen, dass Kinder in den ersten 15 und alte Menschen in den letzten 5 Jahren ihres Lebens besonders fürsorgebedürftig sind, dann ist ja der dazwischen liegende „aktive“ Zeitraum umso länger, je höher die Lebenserwartung ist.
Der demografische Wandel ist sozialpolitisch überhaupt kein Problem, sondern eher eine Ressource. Die sozialpolitischen Probleme kommen nur daher, dass wir soziale Absicherung gänzlich an die Erwerbsarbeit gekoppelt haben – und die ist ja bekanntlich in der Krise. Auch junge Menschen belasten die Rentenkassen, wenn sie arbeitslos sind.
Und genau da liegt das eigentliche Problem. Deutschland hat im europäischen Vergleich ein sehr unsoziales Bildungssystem. Kinder aus Familien mit wenig Geldeinkommen werden strukturell benachteiligt. Aber auch generell ist der Anteil derjenigen, die ein Studium abschließen, viel zu niedrig. Viel zu früh werden Kinder nach vorgegebenen Leistungsstufen einsortiert. Doch der Wohlstand unserer Gesellschaft wird in Zukunft nicht von der puren Anzahl junger Menschen abhängen, sondern davon, ob es gelingt, ihnen allen eine Perspektive zu bieten, dass sie einen Platz finden, an dem sie sich gut einbringen können. Denn wir sind alle aufeinander angewiesen, es führt uns auf eine falsche Fährte, wenn wir Menschen – nicht nur die Alten, sondern vor allem auch die Jungen, in „nützliche“ und „unnütze“ Menschen aufteilen.
Ich denke im Übrigen, dass die Grenze zwischen Erwerbsarbeit und Gratisarbeit immer weiter aufweichen wird. Die Frauen sind hier Vorreiterinnen, sie arbeiten schon jetzt gerne und häufig Teilzeit, weil sie nur so Zeit für andere wichtige Arbeiten haben, für die man kein Geld bekommt. Das wird ihnen momentan eher negativ ausgelegt, nach dem Motto: Selber Schuld, wenn sie weniger Geld verdienen als die Männer. Aber gesamtgesellschaftlich muss man sagen, dass sie Trendsetterinnen sind.
Wenn wir länger leben als früher, dann müssen wir auch länger arbeiten. Ich finde ein höheres Renteneintrittsalter im Prinzip richtig, denn natürlich kann es nicht funktionieren, wenn wir die gewonnene Lebenszeit einfach immer hinten anhängen. Aber natürlich ist es auch eine Illusion, zu denken, wir könnten mit 70 noch auf dieselbe Weise arbeiten wie mit 30. Sich das klar zu machen, ist im Übrigen gerade auch für junge Menschen wichtig: Wenn ich die Erwartung habe, mit 58 in Rente zu gehen, kann ich mich in der Zeit vorher so richtig auspowern. Wenn ich weiß, dass ich bis 70 oder 75 im Arbeitsleben stehe, muss ich mit meinen Kräften haushalten und darf sie nicht verschleißen.
Notwendig ist also generell eine bessere Balance von Erwerbsarbeit, Fürsorgearbeit, politischer, gemeinnütziger Arbeit und Erholung, und zwar das ganze Leben hindurch. Ein Halbtagesjob muss eigentlich reichen, um den Lebensunterhalt einer Person zu finanzieren (und wenn Sie jetzt meinen, das klingt absurd, so müssen wir uns nur kurz daran erinnern, dass wir das – in der Gesamtsumme – zu Zeiten der Hausfrauenehe ja schon hatten. Ein Ganztagesjob reichte für den Lebensunterhalt von zwei Erwachsenen).
Aber wir sollten sogar noch einen Schritt weiter gehen: Jeder Mensch, egal, was er oder sie arbeitet und ob er im Sinne des Arbeitsmarktes „brauchbar“ ist, benötigt Geld zum Leben. Deshalb bin ich für die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens, das den minimalen Lebensunterhalt sicherstellt. Von dieser Basis aus können wir dann mit dem individuellen Geldverdienen und mit der Erledigung der anderen unbezahlten Arbeiten flexibler umgehen.
Punkt 3: Ein eigenes Zuhause
Es gibt eine schöne Faustregel, die besagt: „Eine Welt, die für alte Menschen geplant ist, ist eine bessere Welt für alle.“ Stellen Sie sich vor, wir würden unsere Welt so einrichten, dass alte Menschen gut in ihr leben könnten: Alle Schilder wären groß und kontrastreich beschrieben, die Ampelphasen wären lang genug, dass auch weniger mobile Menschen gut über die Straße kommen, überall gäbe es Rampen und Aufzüge. Würden sich nicht auch junge Menschen über verständliche Bedienungsanleitungen freuen? Wären nicht auch sie dankbar für den Aufzug, wenn sie mit Kinderwagen unterwegs sind oder Getränkekisten schleppen müssen? Eine Welt, die für Alte lebenswert ist, ist für alle lebenswerter.
Ein eigenes Zuhause in diesem Sinne bedeutet, dass wir unsere Welt, unsere Wohnungen, unsere öffentlichen Bereiche so gestalten, dass alle Menschen, auch diejenigen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen möglichst selbständig darin bewegen können.
Aber es geht hier nicht nur um bloße Barrierefreiheit, sondern das Thema betrifft auch viele andere Bereiche. Es gibt jetzt schon unglaublich viele technischen Neuerungen, die dabei helfen, individuelle Einschränkungen auszugleichen, von Gehhilfen über Gedächtnisstützen bis zu mobilen Kommunikationsgeräten.
Was uns bei dieser Entwicklung zugute kommt, ist die Tatsache, dass die heutige Gruppe älterer Menschen relativ wohlhabend ist – sie verfügt im Durchschnitt über mehr Geld, als je eine Generation alter Menschen zuvor und vermutlich auch danach. Die Wirtschaft hat diese Konsumgruppe „Silverage“ längst entdeckt und sich dafür so hübsche Namen ausgedacht wie woopies (well off older people) , wollies (well income old leisure people) grampies (grown active moneyed people in excellent state). Die Ausrichtung der Konsumwirtschaft auf die Zielgruppe der Älteren nützt allen. Denn ältere Menschen konsumieren sehr bewusst und sorgen daher dafür, dass nützliche Produkte erfunden werden.
Allerdings werden nicht alle diese Gerätschaften auch gerne genutzt. Ich bin jetzt in einem Alter, wo bei vielen die Altersweitsicht anfängt und viele setzen keine Brille auf. Dann müssen sie sich im Restaurant von anderen die Speisekarte vorlesen lassen. Das hängt natürlich damit zusammen, dass das Alter noch ein negatives Image hat und alle möglichst jung und funktionstüchtig erscheinen möchten. Ich appelliere dafür, die Scheu vor technischen Hilfsmitteln abzulegen, also zu den eigenen Schwächen und zur eigenen Hilfsbedürftigkeit zu stehen. Es ist normal, Hilfe zu brauchen – und daher sollten wir sie auch annehmen, sowohl von anderen Menschen als auch von technischen Hilfsmitteln.
Worum es hier, soziologisch gesprochen, geht, ist das „funktionale Alter“. Es gibt ja verschiedene Möglichkeiten, wie man das Alter einer Person bestimmen kann, und die laufen nicht unbedingt parallel. Die Sängerin Cher soll einmal auf die Frage, wie alt sie denn sei, zurückgefragt haben: „Meinen Sie den Altersdurchschnitt meiner sämtlichen Körperteile oder das Alter der wenigen noch erhaltenen Originalteile?“ – das ist ironisch gemeint, enthält aber einen wahren Kern. Verjüngung“ ist möglich, nicht nur durch Ops, sondern durch Lebenswandel und vor allem im geistigen Bereich.
So sagt das kalendarische Alter, also die Zahl der Lebensjahre, wenig über das biologische Alter aus – also darüber, wie fit jemand noch ist. Dann gibt es das psychische Alter – wie jung sich jemand fühlt, ist nicht unbedingt deckungsgleich damit, wie gesund jemand ist oder welches Geburtsjahr im Pass steht. Und dann gibt es noch das soziale Alter, das mit dem Umfeld zusammenhängt, in dem jemand sich bewegt: Die 30 Jahre alte Tennisspielerin ist alt, die gleichaltrige Bankmanagerin ist jung.
In all diesen Bereichen – außer beim kalendarischen Alter – werden wir nicht in einer geraden, abfallenden Linie immer älter, sondern wir können auch jünger werden. Wenn ein 60-Jähriger, der das ganze Leben lang im Büro und abends mit der Chipstüte auf der Couch verbracht hat, im Rentenalter anfängt, Sport zu treiben und sich gesund zu ernähren, wird er, biologisch gesehen, jünger. Übrigens sind auch Frauen über 50, deren Kinder aus dem Haus sind und die sich nicht mehr so stark zwischen Beruf und Familie aufreiben müssen, körperlich oft in einer besseren Verfassung, als eine Dreißigjährige. Gleiches gilt für das psychische Alter. So kann es vorkommen, dass eine Frau, die jahrzehntelang in einer unglücklichen Ehe verbracht hat, plötzlich wieder aufblühet und unternehmungslustig wird, wenn sie sich von ihrem Mann trennt. Es kann natürlich auch andersrum sein: Ein geliebter Ehepartner stirbt, und auch die andere fühlt sich dann plötzlich sehr alt.
Und genauso ist es mit dem „funktionalen“ Alter. Es bemisst sich daran, wie gut ich im Alltag zurechtkomme. Indem ich eine Lesebrille aufsetze, kann ich mich „verjüngen“ – ich bin jetzt nicht mehr zu alt, um die Speisekarte zu lesen. Ein 70-jähriger Porschefahrer, dessen Reaktionen verlangsamt sind, der aber trotzdem partout mit 200 über die Autobahn rasen will, ist offensichtlich zu alt zum Auto fahren. Ein gleichalter Kollege, der vorausschauend fährt, weil er seine Fähigkeiten richtig einschätzt, der vielleicht das Auto nachts stehen lässt, weil er dann schlecht sieht, kann hingegen auch mit 90 noch Auto fahren.
Gerade was Frauen betrifft ist ein ganz heikles Thema in diesem Zusammenhang das Internet. Zwei Drittel aller Frauen über 65 nutzen das Internet derzeit überhaupt nicht – ich finde diese Zahl erschreckend. Diese Frauen werden mit recht guter Wahrscheinlichkeit noch mehrere Jahrzehnte leben. Es ist ein fataler Irrtum, wenn sie glauben, in ihrem Alter müssten sie das mit dem Computerkram nicht mehr anfangen. Das Internet ermöglicht Anschluss, man kann über räumliche Distanzen hinweg und bei körperlicher Gebrechlichkeit Kontakte und Beziehungen pflegen. Man kann sich informieren und mit anderen austauschen. Man kann Hilfe finden und Dinge selbständig erledigen. Menschen, die sich hier einer neuen Kommunikationstechnik verweigern, erhöhen sie ihr „funktionales“ Alter ganz erheblich und beschneiden ihre eigene Selbständigkeit.
Punkt 4: Unabhängigkeit von klassischen Familienstrukturen
Beziehungen zwischen den Generationen werden bei uns traditioneller Weise über die Familie geregelt. Eltern sorgen für ihre Kinder, und im Alter sorgen die Kinder für die Eltern. „Normale“ Freundschaften hingegen, die nicht auf Verwandtschaft, sondern auf Sympathie und gemeinsamen Interessen beruhen, pflegen wir meist mit Gleichaltrigen.
Das hat auch etwas mit der klassischen Aufteilung in privat und öffentlich, in weibliche und männliche Sphäre zu tun. Im öffentlichen, außerfamiliären Bereich, definieren wir uns als „Gleiche“, während die Unterschiede, die sich aus er Generativität ergeben – also daraus, dass es Babies, Kinder, Erwachsene und Alte gibt, ins Private, in die Familie sortiert wurden. Und damit auch die Ungleichheit der Ressourcen und Fähigkeiten und die Hilfsbedürftigkeit, die sich mit dem Gleichheitsideal des autonomen Menschen in der Öffentlichkeit schlecht vertragen. Die damit zusammenhängenden Arbeiten haben bisher die Frauen in Gratisarbeit erledigt, unbezahlt und ohne dass es ins Bruttosozialprodukt eingeflossen wäre.
Wir alle wissen, dass das nicht so bleiben kann. Die Frauen haben diesen Geschlechtervertrag schon lange aufgelöst und ihren Platz in der Sphäre der Öffentlichkeit beansprucht. Aber auch von staatlicher und wirtschaftlicher Seite sind die Weichen längst anders gestellt. Frauen müssen heute genauso berufstätig sein wie Männer. Das Unterhaltsrecht ist so geändert worden, dass eine Frau sich nicht darauf verlassen kann, langfristig über ihren Ehemann finanziell versorgt zu sein. Junge Frauen haben heute also noch viel mehr Gründe als vor hundert Jahren, sich vor ihre eigene Altersvorsorge nicht auf einen Ehemann zu verlassen.
Das heißt aber unweigerlich, dass in Zukunft weniger Gratiskapazitäten von Frauen für familiäre Fürsorgearbeit zur Verfügung stehen. Dieser Engpass, und das ist wichtig, ist nicht eine Folge der demografischen Entwicklung – denn nicht nur in einer Gesellschaft mit hohem Altersdurchschnitt, sondern in jeder Gesellschaft müssen Kinder erzogen, Kranke gepflegt, Hochaltrige versorgt werden. Er ist eine Folge davon, dass schlichtweg noch nicht geklärt ist, wer eigentlich heute diejenigen Arbeiten übernehmen soll, die früher die Hausfrauen gemacht haben.
Trotz gegenteiliger Behauptungen baut das Sozialsystem faktisch noch immer auf die häusliche Gratisarbeit von Frauen. Ein sehr großer Anteil von Pflege- und Fürsorgearbeit wird unbezahlt innerhalb von Familien geleistet.
Derzeit geht das noch halbwegs gut. Die heute 50 bis 80-Jährigen arbeiten sehr viel für die Gesellschaft, sie entlasten zum Beispiel ihre Töchter bei der Familienarbeit und pflegen ihre älteren Angehörigen. Aber in zwanzig Jahren werden Frauen, die dann in dieser Altersgruppe sind, in viel höherem Prozentsatz erwerbstätig sein und entsprechend weniger Zeit für Gratisarbeit haben. Einmal, weil sie es so gewohnt sind und das wollen, aber auch, weil sie wirtschaftlich schlechter gestellt sein werden und es sich zum Beispiel nicht leisten können, mit 60 in Rente zu gehen.
Hinzu kommt, dass Eltern und erwachsene Kinder heute oft nicht mehr am selben Ort wohnen. Die Flexibilisierung des Arbeitsmarktes führt dazu, dass auch Familien mobiler sind. Die „Großmutter“-Lösung für die Versorgung von Kindern und die „Tochter- oder Schwiegertochter“-Lösung für Pflege und Fürsorge für ältere Menschen funktioniert nicht mehr, wenn die Generationen nicht in derselben Stadt wohnen, wie es zunehmend der Fall sein wird.
Eine der wichtigsten Aufgaben für die vor uns liegenden Jahre wird es daher sein, die Haus-, Familien- und Fürsorgearbeit neu zu organisieren und auf zukunftsträchtige Beine zu stellen.
Eine Lösung zeichnet sich momentan leider noch nicht ab. Männer übernehmen trotz äußerer Anreize nur sehr schleppend einen Anteil davon, einmal, weil die Wertschätzung für Fürsorgearbeit immer noch sehr niedrig ist, aber auch, weil die Erwerbsarbeit einfach kaum Kraft dafür übrig lässt. Auch die derzeit beliebte „Lückenbüßerlösung“, diese Arbeiten schlecht bezahlten Migrantinnen mit teilweise illegalem Aufenthaltsstatus zu übertragen, wird auf Dauer nicht funktionieren. Auch andere Länder haben einen demografischen Wandel. Außerdem baut diese „Lösung“ auf der wirtschaftlichen Ungleichheit zwischen dem reichen Deutschland und armen Ländern in Osteuropa oder anderswo. Ob wir aber in Zukunft noch so „reich“ sein werden – im Vergleich zu anderen – darauf würde ich nicht wetten.
Möglich wäre eine Professionalisierung dieser Arbeiten, also sie in den Erwerbsarbeitsmarkt zu integrieren. Das ist sinnvoll, kann nur einen kleinen Teil davon auffangen. Erstens wäre es unglaublich teuer, wenn man diese Arbeit angemessen bezahlen würde, und außerdem bewegen wir uns hier im Bereich von persönlichen Beziehungen. Es schadet der Qualität dieser Arbeit, wenn man sie rein unter betriebswirtschaftlichen Kriterien organisiert – das können wir heute schon bei vielen Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen beobachten.
Mein Vorschlag wäre, dass wir aktiver auf eine stärkere Kombination von Erwerbs- und Gratisarbeit zugehen. Also Teilzeitarbeit für alle (Frauen wie Männer) als Norm, damit die Menschen überhaupt Zeit und Kraft für anderes haben. Und: Nicht allein auf den Markt vertrauen, sondern aktiv über Bedingungen und Qualität von Fürsorgearbeit nachdenken: Bei den entsprechenden Diskussionen und Planungen müssen daher unbedingt Hausfrauen, Krankenschwestern, Erzieherinnen etc. gehört werden – und nicht nur Sozialwesenmanager, die Betriebswirtschaft und Pflegemanagement studiert haben.
Punkt 5: Freundinnen und Freunde
Dass es sehr heikel ist, sich im Bezug auf die eigene Absicherung im Alter nur auf die Familie der Blutsverwandtschaft zu verlassen, ist aber nichts Neues. Wie wir gehört haben, hat Charlotte Perkins das schon vor hundert Jahren gewusst. Aber es wird heute immer offensichtlicher. Menschen brauchen auch andere Freundschaften und Beziehungsnetze.
Das heißt, zusätzlich zur Arbeit an anderen gesellschaftlichen Strukturen ist es sinnvoll, dass auch die Einzelnen Benigna Machiavellis Rat befolgen und sich immer wieder neue Freunde und Freundinnen suchen – und zwar ganz bewusst auch mit Menschen, die jünger oder älter sind. Dazu bräuchten wir aber erst einmal so etwas wie eine „Kultur“ der Beziehungen zwischen den Generationen.
Ein verbreitetes Vorurteil, das dem entgegen steht, lautet, dass Menschen verschiedener Altersstufen bestimmte Eigenschaften hätten – nach dem Motto: Junge Leute wollen nur Spaß haben, alte Menschen sind konservativ und stehen Veränderungen negativ gegenüber.
Allerdings hängen zwei Drittel aller unserer Eigenschaften, Vorlieben und Lebensgewohnheiten gar nicht mit dem Alter zusammen, sondern damit, in welcher biografischen Spanne ein Mensch gelebt hat. Dass zum Beispiel alte Menschen heute selten das Internet benutzen, liegt ja nicht daran, dass sie alt sind, sondern daran, dass sie einen Großteil ihres Lebens ohne Internet verbracht haben. Die zukünftig Alten werden das Internet genauso selbstverständlich nutzen, wie heute nur die Jungen – ich jedenfalls habe nicht vor, plötzlich damit aufhören, nur weil ich 70 bin.
Bei Unterschieden zwischen alten und jungen Menschen geht es selten um das Alter als solches, sondern um so genannte kohortenspezifische biografiesche Erfahrungen. Solche Unterschiede können gerade auch in persönlichen Beziehungen interessant sein, weil man voneinander lernen und von den jeweils speziellen Erfahrungen einer anderen Generation profitieren kann. Dazu muss man sich diese Unterschiede aber bewusst machen, sonst gibt es leicht Missverständnisse und Konflikte: Zum Beispiel zwischen älteren und jüngeren Feministinnen.
Vielleicht ist das so ähnlich wie beim Dialog zwischen Kulturen, Religionen oder auch Geschlechtern. Diese gesellschaftliche „inter-generationelle“ Kompetenz könnten wir bewusster pflegen.
Allerdings bin ich etwas skeptisch im Hinblick auf so manche organisierten „Generationentreffen“. Freundschaft beruht immer auf gegenseitiger Sympathie. Auch mit älteren und jüngeren Menschen befreunde ich mich nicht, weil sie älter oder jünger sind, sondern weil wir uns mögen, weil wir ähnliche Vorstellungen und Wünsche haben, weil wir füreinander als Individuen interessant sind. Im Prinzip bräuchten wir so was wie eine Liebesliteratur und Liebesfilme über die Beziehung zwischen Menschen verschiedenen Alters – so ähnlich, wie wir es ja in Hülle und Fülle mit Beziehungen zwischen Frauen und Männern haben.
Im Prinzip bräuchten wir mehr Gelegenheiten hätten, wo sich Menschen begegnen können – denn daraus entsteht immer die Chance, dass sich Freundschaften entwickeln.
Leider sind aber viele Angebote im kulturellen Bereich nach Altersgruppen differenziert. Da werden zum Beispiel Reisen oder Sportkurse für 50-Jährige angeboten, weil man sich denkt, ältere könnten körperlich anstrengende Wanderungen nicht mehr mitmachen. Aber auch manche 30-Jährigen schaffen ja keine langen Fußmärsche. Besser wäre es, zu schreiben: Mitfahren dürfen nur Leute, die ohne Probleme zehn Kilometer laufen können. Man kann Beschreibungen auch ohne Altersstereotype formulieren. Wenn etwa im Prospekt steht: Bei dieser Reise nach Rom wird ein besonderes Interesse an Kunstgeschichte erwartet, kann sich jeder denken, dass der Altersdurchschnitt vermutlich etwas höher liegen wird, als beim Strand- und Party-Urlaub auf Ibiza, aber vielleicht gibt es ja auch eine 25-Jährige, die lieber in Museen geht als auf Parties.
Gefragt ist sozusagen „intergenerationelle Kompetenz. Vielleicht können wir auf diesem Gebiet ähnliche Projekte anschieben wie im Bezug auf „Gender-Kompetenz“. In Unternehmen oder Behörden gibt es ja bereits ein „Gender-Mainstreaming“, das Missverständnisse in der Kommunikation zwischen Frauen und Männern abbaut. So ähnlich könnte es vielleicht auch in Bereichen laufen, wo Menschen unterschiedlicher Altersstufen miteinander zu tun haben.
Punkt 6: Eine selbstbewusste gesellschaftliche Position
Ich komme zum letzten Punkt: Benigna Macchiavelli möchte als alte Frau „Ein Plus, kein Minus“ sein, eine, zu der man kommt und die man um Rat fragt. Das scheitert momentan noch an dem, was ich gerne das Miss Marple-Phänomen nenne: Ältere Frauen werden leicht übersehen, man nimmt sie nicht ernst und hört nicht auf sie, obwohl sie schon längst wissen, wer der Mörder ist.
Dazu trägt auch bei, dass alte Leute sich gerne auch selbst unsichtbar machen – und das hängt mit der Abwertung des Alters zusammen. Es gibt eine Studie, wonach die Menschen sich im Schnitt 14 Jahre jünger fühlen als sie sind – Sie können ja mal überprüfen, ob das für Sie stimmt, ich wäre demnach jetzt 33, und das kommt schon so ungefähr hin.
Das ist einerseits gut, denn es bedeutet, dass die meisten Menschen sich jünger und fitter fühlen, als sie „eigentlich“ sind. Andererseits führt es aber auch zu einer Abwertung des Alters, wir bekommen keine realistische Einschätzung davon. Alt sind immer nur die Anderen, wie ein schöner Buchtitel dazu lautet. Altsein bleibt ein Stigma, wenn wir alle, die dem Klischee des hilflosen, nutzlosen Alten (und das gilt besonders für alte Frauen) nicht entsprechen, gar nicht als „alt“ wahrgenommen werden.
Wenn wir die alten Stereotype überwinden, entsteht eine Vielfalt von Möglichkeiten, alt zu sein – ganz ähnlich wie es heute eine Vielfalt von Möglichkeiten gibt, eine Frau zu sein. Früher musste eine Frau heiraten, Kinder kriegen und für den Mann sorgen. Heute kann sie das immer noch, sie kann aber auch vieles andere. Ähnlich ist es mit den Altersbildern. Früher mussten Alte zurückgezogen und den Konventionen entsprechend leben. Heute können sie noch mal ganz von vorne anfangen, sie können in der Welt herumreisen oder es sich zuhause gemütlich machen, sei können sich scheiden lassen und noch mal heiraten, wenn sie wollen – früher galt das als ein Skandal. Es gibt also nicht mehr das Alter. Es genügt nicht, ausgetretenen Pfaden zu folgen.
Worum es geht, das ist eine Befreiung des Alters aus vorgegebenen Klischees, ebenso wie sich die Frauen aus vorgegebenen Rollen befreit haben. Ja, wir sind Frauen, aber das legt uns nicht auf einen bestimmten Lebensweg fest, sagte die Frauenbewegung. Ja, wir sind alt, aber deshalb lassen wir uns überhaupt nichts verbieten oder uns in bestimmte Klischees einordnen, könnten die Alten von heute sagen.
Und damit komme ich zum Schluss.
Wie wir den demografischen Wandel organisieren – der, ich betone es noch einmal – die Folge von äußerst positiven Entwicklungen, nämlich einer erhöhten Lebenserwartung ist – ist keine Frage kurzfristiger Gesetze oder Strategien. Sondern wir brauchen eine symbolische Neubewertung unserer gesamten Kultur. Der steigende Anteil älterer Menschen kann uns dabei helfen, ein neues Menschenbild zu entwickeln, in dem wir Freiheit und Bezogenheit, Autonomie und Abhängigkeit nicht mehr als Gegensätze verstehen, sondern als etwas, das zusammengehört. Und wenn uns das gelingt, dann haben wir eine gute Basis, um die konkreten Herausforderungen zu bewältigen, die auf diesem Weg vor uns liegen.